Ich melde mich nach mittlerweile zweieinhalb Monaten in Deutschland wieder zurück mit einem letzten Post auf diesem Blog.

Am 30.05.16 ging es für mich wieder zurück nach Deutschland. Ich war sehr gespannt wie schnell ich mich wieder einleben würde und habe bald gemerkt, dass 4 Monate im Ausland wohl nicht lang genug sind, um wirklich Probleme zu haben sich wieder einzuleben. Auch wenn ich den Ruf des Muezzins immer noch vermisse.

Was hat mir mein Auslandssemester in Marokko nun gebracht? Wie fasse ich meine Erfahrungen auf die Frage „Und wie wars?“ zusammen? Die Antwort: „Ja, war geil.“ wäre gelogen. Marokko war nicht immer einfach, aber ich würde sagen, dass ich sehr viel toleranter und selbstreflektierter zurückgekehrt bin und mich besser kennengelernt habe. Was will ich und was brauch ich, kann ich nun ehrlicher beantworten. Ich habe auch einiges über Freundschaft gelernt. Wie wichtig es doch ist, wahre Freunde zu erkennen und diese Freundschaften zu pflegen. Mein Auslandssemester hat mir aber auch die Augen und eine Tür geöffnet. Die Augen geöffnet, indem Sinne, dass mir nur noch bewusster geworden ist wie groß & vielfältig diese Welt ist, eine Tür, indem Sinne, dass ich einen Zugang zu der marokkanischen Kultur und islamischen Welt bekommen habe. Und dafür bin ich sehr dankbar. Ich habe die Bedeutung des Satzes: Ich weiß, dass ich nichts weiß. auf eine ganz andere Art und Weise zu schätzen gelernt. Außerdem habe ich dieses wunderschöne Land entdecken können, viele Menschen getroffen und Freunde gefunden.

In Marokko habe ich auch meine Liebe zu Ecuador, zum Kontinent Südamerika „vertieft“. Denn anstatt Marokko mit Deutschland zu vergleichen, habe ich es mit meiner zweiten Heimat Ecuador gemacht, unbewusst & regelmäßig und dabei festgestellt, dass mein Herz für die spanische Sprache, die ecuadorianischen/ südamerikanischen Rhythmen und ihre Kultur schlägt. Dadurch hatte es Marokko nicht gerade leichter, aber auch du, mein liebes Marokko, hast einen Platz in meinem Herzen gefunden. Es war wohl aber auch eine sehr wichtige Erfahrung für mich zu erkennen und einzusehen, dass ich mich nicht auf die arabische Kultur konzentrieren möchte, da ich mir einfach nicht vorstellen kann für eine längere Zeit in Marokko und stellvertretend in anderen Ländern der arabischen Welt zu wohnen. Dies habe ich aber für mich entschieden und das muss jeder, wirklich jeder, individuell für sich entscheiden.

Ich kann jedem von euch nur empfehlen nach Marokko zu reisen. Macht euch euer eigenes Bild von diesem Land und von den Leuten. Genießt die wunderschöne Natur und die atemberaubende Kultur. Verliert euch in den Gassen von Marrakech und Fes, genießt den Strand in Essaouira, wandert durch das Atlasgebirge und entdeckt die kleinen Dörfer im Norden. Übernachtet in der Sahara und lasst euch von dem unglaublichen Sternenhimmel verzaubern. Redet mit den Straßenhändlern, Restaurantbesitzern, dem Hostelpersonal und nutzt die Möglichkeit Marokkaner und Marokkanerinnen kennenzulernen. Bildet euch euer eigenes Bild von Marokko & glaubt bitte nicht alles, was die Medien verbreiten.

Als nächstes geht es für mich nun nach Brüssel zu meinem Praktikum. Ich freue mich wirklich riesig auf diesen Abschnitt, da ich noch nie längere Zeit im europäischen Ausland gewohnt habe.

 

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