“Schreiben ist leicht, man muss nur die falschen Wörter weglassen”
-Mark Twain
“Was einfach zu lesen ist, ist verdammt hart zu schreiben.”
– Nathaniel Hawthorne
“Wir schreiben, um das Leben zweimal zu schmecken, im Augenblick und im Rückblick”
– Anaïs Nin
“Das Ziel des Schreibens ist es, andere sehen zu machen”
– Joseph Conrad
Bevor ich euch etwas über “Living in Brussels” und die verschiedenen Institutionen der EU erzähle, ist mir die Idee zu diesem Blogartikel gekommen. Die richtigen Worte zu finden ist gar nicht immer so einfach. Jeder von uns kennt das Problem bei Hausarbeiten, Klausuren im Deutschunterricht oder bei schwierigen Nachrichten an Freunde. Genauso geht es jedem, der einen Blog schreibt, auch mal. Ich finde es manchmal auch noch schwieriger die richtigen Worte und den richtigen Ton für einen Artikel zu finden, den ich dann hier auf unserem Sofagoesabroad- Blog veröffentliche, denn dann steht mein geschriebenes Wort im Internet – und jeder kann es lesen.
Ich schreibe den Blog freiwillig und würde es nicht machen, wenn ich keinen Spaß daran hätte oder es mir schwer fallen würde. Nichtsdestotrotz mache ich mir viele Gedanken darüber. Es fiel mir in den letzten Wochen schwer etwas über Belgien und mein Leben in Brüssel zu schreiben. Einmal veröffentlicht steht mein Wort doch im Internet und was ist, wenn ich in 3 Wochen anders darüber denke? Klar, ich kann das dann in einen Artikel schreiben, aber nicht jeder wird ihn lesen, der auch den 4- Wochen alten Artikel gelesen hat. Jetzt denkt ihr euch wahrscheinlich: Herrje, sie soll sich nicht so viele Gedanken machen! Und das sage ich mir dann auch immer.
Ich frage mich, woher meine Vorsicht kommen mag? Vor drei (lange ist es her) Jahren bin ich nach Ecuador gegangen und habe ein Jahr von meinen Erlebnissen berichtet. Damals ist es mir leichter gefallen, weil ich mir weniger Gedanken darüber gemacht habe. Allerdings hatte ich auch noch nicht 2 Jahre Studium hinter mir, in denen ich gelernt habe, dass man sowieso nur das schreiben sollte, was man durch weisere Menschen belegen kann. Klar, ein Blogartikel ist etwas komplett anderes als eine wissenschaftliche Arbeit! Dennoch möchte ich mir bei meinen Artikeln sicher sein, dass ich das Geschriebene auch noch später so meine! Und euch darauf aufmerksam machen, meine Worte nicht auf die Goldwaage zu legen, denn ich, aber auch ganz sicher die Autoren der anderen Artikel, berichten zu 100% hautnah und subjektiv, aus dem Moment heraus. 😉
Für mich ist es wichtig vor dem Schreiben eines Blogartikels loslassen zu können und meine Probleme oder andere Gedanken in eine hintere Ecke meines Gehirns zu packen, um genügend Raum für Wörter zu haben. Meistens kommen mir Ideen für Artikel, Sätze oder ganze Absätze auf dem Weg zur Arbeit (wenn ich laufe, nicht in der stickigen Metro, da konzentriert sich mein Gehirn darauf genügend Luft zu kriegen und den Schweißgeruch des Nachbarn auszuhalten), beim Putzen oder Zimmer aufräumen. Da kann ich abschalten, meinen Händen etwas zu tun geben und gleichzeitig meine Gedanken kreisen lassen. Ich mache das meistens auch, wenn ich bei einer Hausarbeit oder bei einem Motivationsschreiben für eine Bewerbung, nicht vorankomme. Einmal kurz Durchschnaufen und dann Weiterschreiben ist meistens effektiver. Probiert das aus, wenn es euch genauso geht, vielleicht hilft es ja! (Manchmal muss man sich aber auch einfach zwingen, mit dem Schreiben anzufangen und nicht schon wieder die Küche zu putzen- Stichwort: Prokrastination!)
Die Zitate habe ich im guten, alten Internet- für manche PolitikerInnen auch im Jahr 2013 noch “Neuland”- gefunden und garantiere daher auch nicht für ihre Richtigkeit! Ob sie so gesagt wurden oder nicht, ich finde sie fassen meine Gedanken gut zusammen. Geschriebenes soll für den Leser geschmeidig sein, bunt, vielfältig, Bilder in den Kopf zaubern. Es soll klar, strukturiert und mitreißend sein. (Das Alles gilt nicht für Theoretiker, für die gilt meistens leider das Gegenteil, zumindest für die Theoretiker aus dem 20 Jhdt.). Ein Blogartikel lässt den Autor den Moment noch einmal leben, die Erinnerungen erwachen und ihn/sie darin schwelgen. Artikel können Leser sehen und verstehen lassen.
Das ist das Schöne am Blogschreiben, es lässt euch an unserem Leben und unseren Gedanken teilhaben, ermöglicht es uns gleichzeitig Geschehens nochmal zu “erleben” und in Worte zu packen.
In diesem Sinne: Lest die Blogeinträge, stellt Fragen, hinterfragt, recherchiert, belehrt mich eines Besseren und seid euch bewusst: Mein Wort ist nicht in Stein gemeißelt- Meinungen, Gedanken, Ideen und Erinnerungen können sich ändern.
Mit liebsten Grüßen aus dem wunderschönen und einzigartigen Bruxelles!