Man kennt das ja: Die Blätter verfärben sich, der Wald schimmert in gelben, braunen, roten Farben und langsam fällt ein Blatt nach dem anderen von den Bäumen. Die Tage werden kürzer. Die Temperatur sinkt. Der Herbst ist da. In Brüssel habe ich den Übergang aber schon viel früher gespürt:
Den Übergang von Sommer zu Herbst habe ich noch nie so intensiv gespürt wie in Brüssel.
Am 23.09. war meteorologischer Herbstanfang. In Brüssel war es 8 Tage vorher soweit, vorletzte Woche Donnerstag um genau zu sein. Wie in fast ganz Europa kam der Sommer dieses Jahr spät. So auch in Belgien, was das Anzug, Winterkleider (ich habe beim Packen nicht ganz bedacht, dass Anfang September noch Sommer sein kann) und schwarze Strumpfhosen Tragen nicht angenehmer gemacht hat. Ich will mich aber nicht beschweren, denn das Wetter in den letzten Wochen war wunderschön und zeigte Brüssel von einer ganz wunderbaren Seite.
Ich hatte die Möglichkeit bei 30 Grad am Meer zu liegen, viele Stunden im Parc Cinquantenaire zu verbringen und mich während des Lesens immer wieder vom überwältigenden Triumphbogen ablenken zu lassen. Eine frische, duftende Gaufre (Waffel) zu snacken, während ich durch die Altstadt schlenderte und die Sonne das Gold an den ehrwürdigen Häusern zum Strahlen brachte. Und das ein oder andere erfrischende belgische Bier zu kosten. Ich hatte auch die Möglichkeit, in Brüssel anzukommen und mich gedankenlos in den Rhythmus der Stadt fallen zu lassen.
Letzte Woche Donnerstag um 19:35 Uhr war der Sommer vorbei. Ich wartete vor dem Maison Antoine (Angela Merkel hat hier schon Pommes Frites gegessen) auf Hannah, Melanie und Giorgia, als es anfing zu regnen. Kennt ihr den Geruch, der vor oder nach einem Sommerregen in der Luft liegt? Nein, so war das vor 8 Tagen nicht. Man hat gerochen, dass mit dem Regnen der Dreck aus der Luft runterkam. Danach wurde es kalt. Der Sommer hatte sich verabschiedet und der Herbst war gekommen. Dies hat sich auch seitdem bestätigt, fegt jeden Morgen der kühle, klare Wind durch die Balkontür in mein Zimmer, zeigt sich die Sonne später und sieht man die Herbstjacken auf den Straßen. Wird es tagsüber wärmer, weil sich die Sonne ihren Platz erkämpft und abends ist die Zeit für einen heißen Apfel- Zimt- Tee gekommen. Die Stadt kann ich trotzdem noch erkunden, denn die Sonne kämpft sich meist erfolgreich an ihren Platz. Brüssel ist immer noch wunderschön und absolut sehenswert.
Möge der Herbst also so klar und sonnig bleiben, dann wird Brüssel in anderem Licht wunderschön erstrahlen.