Am 27. Juli 2014 bin ich aus meinem einjährigen Aufenthalt in Ecuador zurück nach Deutschland gekommen und habe einen Teil von mir dort zurückgelassen. In den vergangenen fast vier Jahren habe ich diesen immer vermisst. Wenn spanische Musik lief, ich Fotos meiner Gastfamilie gesehen habe oder in kurzen Momenten an Ecuador zurückgedacht habe. Als ich in Marokko war und Einiges mit Ecuador anstatt mit Deutschland verglichen habe. Ich denke nicht, dass ich übertreibe, wenn ich sage, dass Ecuador das prägendste Jahr meines bisherigen Lebens war. Hier habe ich so unendlich viel über mich und die Welt gelernt, habe Herausforderungen gemeistert und bin über meine eigenen Grenzen gegangen. Ich liebe dieses Land, ich liebe diese Kultur, ich liebe diese Sprache.

1392 Tage, also 3 Jahre, 9 Monate, 3 Wochen und 1 Tag später lande ich nach 16 Stunden Flug in Lima, Peru. Noch nicht ganz in Ecuador, aber immerhin schon mal auf dem gleichen Kontinent im Nachbarland bin ich endlich wieder zurück. Der Taxifahrer begrüßt meine Schwester und mich, ich plaudere mit ihm auf Spanisch – das ist balsam für meine Ohren. Wir steigen ins Taxi, nachdem wir uns durch die überfüllte Eingangshalle gewuselt und Dutzende Taxiangebote mit „No, gracias!“ abgelehnt haben. Der Taxifahrer schaltet das Radio ein und die Moderatoren reden auf Spanisch über irgendein Konzert, was am Wochenende stattfindet. Spanische Musik läuft. Ich lächle.

Ich schaue aus dem Fenster auf die Straße und erste Eindrücke überfluten mich. Der Verkehr ist der Horror. Überall gehupe, stop and go, Autos überholen rechts und links. Wie kann man in diesem Chaos Auto fahren? Dazwischen Straßenhändler die Riegel, Wasserflaschen und Taschentücher verkaufen.

Ich gucke mich um und erkenne die Häuser, ähnlich gebaut wie wahrscheinlich in vielen Städten in Südamerika: quadratisch, einige mit hervorragenden Metallstäben für den vielleicht-irgendwann-mal-entstehenden-ersten-Stock, bunt. Viele kleine Läden, kleine tiendas, pharmacias, panaderías, Leute auf den Bürgersteigen, die in Plastiksäcken vermutlich vor allem Lebensmittel transportieren.

Am nächsten Tag laufe ich durch die Straßen von Miraflores (eines der besseren Viertel Limas, wo die meistens Hostels und Botschaften sind). Es sind aber dennoch die kleinen Dinge, die mich an Ecuador, insbesondere Quito, erinnern. Der Bürgersteig, die angelegten Parks, die vielen Restaurants, die in Lima vor allem Fisch und Ceviche (für manche Restaurants auch eher Cebiche) verkaufen. Die Fetzen Spanisch, die ich höre, wenn ich an Menschen vorbeigehe.

Fremd und doch vertraut. Es fühlt sich gut an wieder zurück zu sein.


In den nächsten Wochen werde ich auf diesem Blog über meine Reise nach Südamerika schreiben. Ich gebe Einblicke, schildere besondere Momente oder zeige vielleicht einfach mal Fotos. Zuerst werde ich in Peru reisen, danach geht es nach Bolivien und über die Atacamawüste in Chile wieder zurück nach Peru. Anschließend besuche ich mein ecuadorianisches Zuhause. Schaut vorbei und werdet Teil von meiner Reise oder einfach nur neugierig auf Südamerika!

One thought on “Good to be back (almost).”

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