Teil 2 meiner „Zeitreise“ nach Seoul: Natur.
Eine Aprilwoche lang herrscht in Korea nahezu Ausnahmezustand. Tägliche Ausflüge an berühmte Aussichtspunkte, Tausende Fotoshootings, und Millionen Social Media Einträge. Japan ist für diese Zeit weltweit bekannt, aber auch in Korea ist sie ein wichtiger Teil der Kultur: Die Kirschblütenzeit. Eine Woche lang blühen im ganzen Land die Bäume, unter andrem auch auf dem gesamten Unicampus. Quasi über Nacht verwandelt sich die Stadt in ein Frühlingswunderland, bei dem man aus dem Stauen nicht rauskommt. Gleichzeitig ist diese Woche für viele auch der Übergang zum Sommer.
Zum Ende der Kirschblütenzeit bin ich mit einigen Freunden in Namwon (남원) gewesen. Die Stadt liegt ca. 250km südlich von Seoul und ist in Korea als die „Stadt der Liebe“ bekannt. Uns wurde erzählt, sort wäre einer der schönsten Orte des Landes, um die Kirschblüten bestaunen zu können. Leider waren wir zu spät dran, da die meisten Bäume dort schon grün waren und ihre Blüten verloren hatten. Da Namwon so weit südlich liegt und es dort früher wärmer wird, hatten wir nicht berücksichtigt, dass die Kirschblütenzeit dort dann auch dementsprechend früher anfängt (und aufhört). Trotzdem konnten wir die Kirschblüten an einigen Orten in ihren letzten Zügen genießen.
Vor allem habe ich in dieser Zeit aber immer wieder eine ganz besondere Kuriosität zu Ohr bekommen: Mehrmals wurde mir von Koreanern gesagt, dass Bonn für seine Kirschblüten in ganz Korea bekannt sei, und dass deswegen viele Koreaner ihre Deutschland- oder Europareisen so planen, dass sie genau zur richtigen Zeit in Bonn sind. Man merkt also wieder: wir wohnen quasi dort, wo andere Urlaub machen. #reisezieldeutschland
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