Wenn wir an Belgien und Essen denken, fallen uns zwei Sachen ein: Pommes und Waffeln. Belgien hat natürlich auch andere Nationalgerichte, aber wir haben uns in unserer Brüsselzeit intensiv mit Pommes und Waffeln beschäftigt. Jetzt denkt ihr vielleicht: Pommes und Waffeln? So viele Unterschiede gibt´s da ja nicht! Aber dann habt ihr noch nie wirklich gute belgische Pommes gegessen. Man kann daraus eine Wissenschaft machen und genau das haben wir mit unserem Pommes Contest gemacht.
Bevor wir Euch aber mehr über den ultimativen Pommes Contest erzählen, ein kleiner Waffelausblick: Ich, Katharina, mag die deutschen Waffeln doch lieber: Fluffig und saftig. In Belgien sollte man aber einen Unterschied zwischen to go Waffeln und Waffeln in einem Café machen: Die to-go Waffeln sind meistens härter und vor allem: Zuckrig. Während dem Essen knirscht es zwischen den Zähnen und ab und zu klebt es auch einmal. Mit dunkler belgischer Zartbitterschokolade schmeckt es aber doch hin und wieder sehr lecker. Wobei ich hier sagen muss: Waffelgeschäft ist nicht gleich Waffelgeschäft. In Brüssel kann ich definitiv Australian Waffle und Waffle Factory empfehlen.
Die Waffeln in Cafés sind meist von anderer Struktur: Außen zwar auch eher cross, innen aber schön weich und nicht so zuckrig/klebig. Das habe ich leider erst am Ende rausgefunden, aber besser spät als nie!
Was sagst du, Janette?
Zurück zum Pommescontest: Pommes Frites sind nicht gleich Pommes Frites und Sauce nicht gleich Sauce. In Brüssel scheiden sich die Geister: Ist die Pommesbude am Flagey besser oder das Maison Antoine am Place Jourdan (hier hat Angela Merkel schon Pommes Frites gegessen!)?
Wir wollten es herausfinden und haben daher einen objektiven Pommesvergleich gestartet:
Maison Antoine vs. Pommes Frites Flagey
Und das sah so aus: Sonntagmittag trafen wir, Janette, Kathi, Katja, uns, um erstmal ein bisschen shoppen zu gehen. Das geht in Brüssel nämlich auch ziemlich gut (Flohmärkte und die unzähligen SecondHand Shops machen es einem aber auch leicht). Mit einem riesigen Hunger freuten wir uns den ganzen Tag schon auf die Pommes Frites. Da wir natürlich einen fairen Vergleich erzielen wollten, mussten wir auch ein wenig planen. Denn: Die Pommesbuden liegen 1,2 km auseinander. Wir entschieden uns zuerst eine Portion Pommer Frites grande beim Flagey zu kaufen, um dann mit dem Bus zum Maison Antoine zu düsen. Beim Maison Antoine ist nämlich auch das praktische, dass man die Pommes überall in die umliegenden Bars mitnehmen darf. Wir entschieden uns für die Beers Bank, damit wir auch die volle Bierauswahl haben. Ohne Bier gehen belgische Pommes Frites nämlich gar nicht!
Janette entschied sich für ein Pecheresse (Pfirsich“bier“), Katharina für ein Chouffe und Katja für ein Triple Karmelit.
Da es eben nicht nur auf die Pommes, sondern auch auf die Saucen ankommt, haben wir auch die Saucen verglichen und neue ausprobiert. Voilá: Andalouse, Tartare, Chinois piquante, Samurai ??
Und hier unsere Kategorien:
Maison Antoine vs. Pommes Frites Flagey
Kategorie | Maison Antoine | Frites Flagey |
Salz | I | I |
Knusprigkeit | I | |
Kartoffelgeschmack | I | |
Fettgehalt (weniger) | I | |
Umgebung | I | |
Saucen | I | |
Preis/Größe | I | |
Wartezeit in der Schlange | I | |
Persönliche Bewertung | II | I |
And the winner is: MAISON ANTOINE!
Ganz knapp hat Maison Antoine gewonnen. Dieses knappe Ergebnis bedarf natürlich weiterer Erläuterung:
Maison Antoine hatte die schmackhaftere Saucen und auch mehr Saucenauswahl. Außerdem sind die Pommes knuspriger, verlieren dadurch aber den Kartoffelgeschmack etwas und sind fettiger (Punkte für Frites Flagey). Die Pommes sind bei Maison Antoine um 30ct teurer, allerdings war auch die Portion (grande) größer. Hierzu muss man sagen: Bei Flagey sollte man nicht zum Mitnehmen bestellen, weil die Portion dann kleiner ist! Wenn man die Portionen zum sofort Essen vergleicht, nimmt sich das nicht viel. Positiv für Flagey ist auch noch, dass man nicht so lange anstehen müssen. Zu Spitzenzeiten kann man bei Maison Antoine schon mal 1h anstehen! Also aufpassen, wann man hingeht. Beide Pommesportionen hätten mehr Salz vertragen können.
Letzten Endes hat Maison Antoine gewonnen, weil Janette und Katharina in der persönlichen Bewertung Maison Antoine besser fanden. Die Knurrigkeit, Qualität der Saucen und v.a. die Möglichkeit die Pommes Frites in viele Bars mitzunehmen waren ausschlaggebend.
Unser Fazit: Wenn ihr für eine längere Zeit in Brüssel seid, empfehlen wir Euch beide Buden auszuprobieren. Im Sommer nehmen sich Flagey und Place Jourdan von der Atmosphäre nicht viel, denn man kann dann bei beiden mit den Pommes draußen sitzen. Im Winter ist es bei Maison Antoine sicherlich gemütlicher. Wenn ihr nicht lange anstehen wollt, ist Place Flagey die sicherere Alternative. Beide Pommesbuden fabrizieren Pommes allerdings auf höchstem Niveau. Es besteht durchaus die Gefahr, dass man Pommes dann in anderen Ländern langweilig und geschmacksfrei findet. Das Original ist eben doch in Belgien.